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Schulhaus und Kindergarten

Umiken

Der Neubau ergänzt und komplettiert das bestehende Schulhaus und die Turnhalle zur einer Gesamtanlage. Die Platzierung des Neubaus als eigenständiger Gebäudekörper ermöglicht neue, klar definierte Aussenräume mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten, die die Anlage in ihrer Gesamtheit stärken, ihr eine neue Identität verleihen und als verbindende Elemente auf dem Areal wirken.

Durch die Platzierung des Neubaus wird der Altbau architektonisch freigespielt und behält seine Eigenständigkeit und Bedeutung. Seiner neuen Nutzung entsprechend,  wird er nicht mehr als Hauptbau, sondern als Teil der Gesamtanlage wahrgenommen.

Bauherrschaft
Gemeinde Umiken

Zeitrahmen
2022

Auftrag
Selektiver Projektwettbewerb, 2. Preis

Planerteam
ARGE SHA/rgp Architekten
Makiol Wiederkehr AG
Schrämmli Landschaftsarchitektur GmbH

Bilder
OVA Studio, Zürich

Gebäudevolumen SIA 416
6’661 m³ (Neubau)
3’504 m³ (Bestand)

Geschossfläche SIA 416
1’670 m² (Neubau)
1’030 m² (Bestand)

Standort
Umiken

Der Hauptzugang zur Schulanlage über die Schulstrasse befindet sich neu im Bereich zwischen Neu- und Altbau. Der Schwerpunkt der gesamten Anlage verschiebt sich durch den Neubau gen Westen und spiegelt sich in einer neuen Erschliessungsachse wider. Dieser neue Zugang bildet die Erschliessung für alle Nutzungen auf dem Schulareal, inklusive der extern nutzbaren Aula, und bindet die einzelnen Gebäude stärker zusammen.

Die Achse ist grosszügig begrünt und bildet einen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität. Eine Treppenanlage mit Sitzstufen lädt ein, den Bereich auch als Aussenschulraum zu benutzen oder als Tribüne für Veranstaltungen zu bespielen.

Etwas zurückversetzt zur Friedhofstrasse nimmt die Fassade des Kindergartens die Richtung des Schulhauses 2 auf und ermöglicht der gegenüberliegenden Wohnbebauung durch seine Eingeschossigkeit weiterhin die uneingeschränkte Aussicht in Richtung Zeinigerberg.

Situation

Um den neuen Kindergarten an das bestehende Schulareal anzubinden, empfängt ein grosszügiger Baumhain alle Schülerinnen und Schüler mit einer einladenden und freundlichen Geste. Er ist mit Sitzbänken und einem Trinkbrunnen ausgestattet und bietet einen schattigen Ort zum Verweilen.  Die Veloabstellplätze befinden sich zurückversetzt von der Strasse zentral vor dem Schulhaus 1.

Die Baumbepflanzung setzt sich entlang der Strasse des Kindergartens fort und mündet im Aussenbereich des Kindergartens, wo sich die strengen Baumreihen zugunsten einer phantasievollen Spiel- und Erlebnislandschaft hin zu lockeren Gruppierungen auflösen.

Grundriss Eingangsgeschoss

Ein überdachter Aussenbereich führt über einen Windfang in das Herz des Kindergartens: den Bewegungs- und Begegnungsraum. Dieser zentrale, lichtdurchflutete und multifunktionale Raum mit grossem Aussenraumbezug soll als Dreh- und Angelpunkt für die drei Kindergartenabteilungen dienen. Von diesem Zentrum aus werden alle drei Chindsgi-Gruppen sowie die Nebenräume erschlossen. Die zu den Gruppenräumen hin abgestufte Öffentlichkeit im Gebäude gibt den Kindern zusätzlich ein Gefühl von Sicherheit und ermutigt zum selbständigen Promenieren und Entdecken. So entsteht ein angenehmes Wechselspiel zwischen gemeinschaftlichen und intimen Zonen.

Der Begegnungsraum bildet das Zentrum des Gebäudes. Grosse verglaste Flächen ermöglichen einen direkten Bezug nach aussen und lassen viel Tageslicht in den Raum. Ein umlaufendes Lichtband bringt zusätzlich Helligkeit und betont den luftigen und grosszügigen Charakter dieses zentralen Ortes, der sich auch in seiner Raumhöhe wortwörtlich von den kranzförmig umgebenden Unterrichts- und Nebenräumen abhebt.

Fassadenansicht / Detailschnitt

Architektonisch ist die Tragstruktur aus Holz sowohl Innen wie auch Aussen als strukturelles und tektonisches Element erlebbar. Im Innern bietet der Holzskelettbau mit seinen unterschiedlichen Füllungen aus Holz und Glas grosse Flexibilität und Transparenz. Die Holzkonstruktion strahlt eine ruhige und warme Atmosphäre aus und gewährleistet eine optimale Akustik in den Unterrichtsräumen

Ansicht Nord

Ansicht Ost

Durch seine zurückhaltende und auf die bestehenden Bauten abgestimmte Materialisierung in hell lasierter, vorvergrauter Holzschalung wird der Kindergarten automatisch als Teil der Schulanlage wahrgenommen. Die Fassade aus vertikaler und horizontaler Holzschalung «rahmt» die einzelnen Gruppeneinheiten und macht diese von aussen ablesbar. Gleichzeitig verleiht der Richtungswechsel der Holzverkleidung dem Gebäude die Verspieltheit eines Kindergartens und gliedert das kompakte Volumen. Die Einschnitte in der Fassade markieren den Haupteingang und den Ausgang in den Aussenbereich des Kindergartens und sind in Holz Natur ausgebildet.