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Dreifachkindergarten

Zeiningen

Die Schulanlage Brugglismatt besteht aus einer Komposition zweier Schulgebäude unterschiedlichen Erstellungsdatums, die sich locker um einen weitläufigen Aussenbereich mit Pausenplatz gruppieren. Der neue Kindergarten Brugglismatt 3 vervollständigt das Ensemble und bildet einen städtebaulichen Abschluss im Südosten des Schulareals. Durch seine ähnlichen Proportionen schafft der Kindergarten einen Bezug zur Turnhalle auf der nordwestlichen Seite des Schulareals und fasst die gesamte Anlage zu einer Einheit zusammen.

Der Kindergarten integriert sich in seiner einfachen Form und Struktur in die vorhandene Gesamtanlage und nimmt gleichzeitig Bezug auf die umgebende (Wohn-) Bebauung. Die Ausrichtung des Haupteingangs hin zum gemeinsamen Baumhain verdeutlicht die Zugehörigkeit zur Schulanlage. Durch die klare, unaufdringliche Form und die dezente Materialisierung vervollständigt das Gebäude die Schulanlage, fördert die Identitätsbildung und wertet den Aussenraum auf.

Bauherrschaft
Gemeinde Zeiningen

Zeitrahmen
2022

Auftrag
Selektiver Projektwettbewerb, 2. Preis

Planerteam
Makiol Wiederkehr AG
Schrämmli Landschaftsarchitektur GmbH

Bilder
OVA Studio, Zürich

Gebäudevolumen SIA 416
3’078 m³

Geschossfläche SIA 416
672 m²

Standort
Zeiningen

Der Haupteingang des Kindergartens befindet sich auf der der Schulanlage zugewandten Seite. Ein grosszügiger und schattiger Baumhain bildet den einladenden Empfangsrahmen sowohl für die Kindergarten- als auch für die Schulkinder und klärt die Eingangssituation zum Schulareal. Die Schulanlage erhält neue Aussenräume mit unterschiedlichen Qualitäten und wird in seiner Gesamtwirkung als Ensemble gestärkt.

Etwas zurückversetzt zur Friedhofstrasse nimmt die Fassade des Kindergartens die Richtung des Schulhauses 2 auf und ermöglicht der gegenüberliegenden Wohnbebauung durch seine Eingeschossigkeit weiterhin die uneingeschränkte Aussicht in Richtung Zeinigerberg.

Situation

Um den neuen Kindergarten an das bestehende Schulareal anzubinden, empfängt ein grosszügiger Baumhain alle Schülerinnen und Schüler mit einer einladenden und freundlichen Geste. Er ist mit Sitzbänken und einem Trinkbrunnen ausgestattet und bietet einen schattigen Ort zum Verweilen.  Die Veloabstellplätze befinden sich zurückversetzt von der Strasse zentral vor dem Schulhaus 1.

Die Baumbepflanzung setzt sich entlang der Strasse des Kindergartens fort und mündet im Aussenbereich des Kindergartens, wo sich die strengen Baumreihen zugunsten einer phantasievollen Spiel- und Erlebnislandschaft hin zu lockeren Gruppierungen auflösen.

Grundriss Eingangsgeschoss

Ein überdachter Aussenbereich führt über einen Windfang in das Herz des Kindergartens: den Bewegungs- und Begegnungsraum. Dieser zentrale, lichtdurchflutete und multifunktionale Raum mit grossem Aussenraumbezug soll als Dreh- und Angelpunkt für die drei Kindergartenabteilungen dienen. Von diesem Zentrum aus werden alle drei Chindsgi-Gruppen sowie die Nebenräume erschlossen. Die zu den Gruppenräumen hin abgestufte Öffentlichkeit im Gebäude gibt den Kindern zusätzlich ein Gefühl von Sicherheit und ermutigt zum selbständigen Promenieren und Entdecken. So entsteht ein angenehmes Wechselspiel zwischen gemeinschaftlichen und intimen Zonen.

Der Begegnungsraum bildet das Zentrum des Gebäudes. Grosse verglaste Flächen ermöglichen einen direkten Bezug nach aussen und lassen viel Tageslicht in den Raum. Ein umlaufendes Lichtband bringt zusätzlich Helligkeit und betont den luftigen und grosszügigen Charakter dieses zentralen Ortes, der sich auch in seiner Raumhöhe wortwörtlich von den kranzförmig umgebenden Unterrichts- und Nebenräumen abhebt.

Fassadenansicht / Detailschnitt

Architektonisch ist die Tragstruktur aus Holz sowohl Innen wie auch Aussen als strukturelles und tektonisches Element erlebbar. Im Innern bietet der Holzskelettbau mit seinen unterschiedlichen Füllungen aus Holz und Glas grosse Flexibilität und Transparenz. Die Holzkonstruktion strahlt eine ruhige und warme Atmosphäre aus und gewährleistet eine optimale Akustik in den Unterrichtsräumen

Ansicht Nord

Ansicht Ost

Durch seine zurückhaltende und auf die bestehenden Bauten abgestimmte Materialisierung in hell lasierter, vorvergrauter Holzschalung wird der Kindergarten automatisch als Teil der Schulanlage wahrgenommen. Die Fassade aus vertikaler und horizontaler Holzschalung «rahmt» die einzelnen Gruppeneinheiten und macht diese von aussen ablesbar. Gleichzeitig verleiht der Richtungswechsel der Holzverkleidung dem Gebäude die Verspieltheit eines Kindergartens und gliedert das kompakte Volumen. Die Einschnitte in der Fassade markieren den Haupteingang und den Ausgang in den Aussenbereich des Kindergartens und sind in Holz Natur ausgebildet.