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Schulanlage Zentral

Volketswil

Die Schulanlage Zentral wurde 1952 realisiert und geht zurück auf Pläne des Architekten Karl Bachofner. Das unter kommunalem Kulturschutz stehende Schulhaus bedarf einer umfassenden Innen- und Aussensanierung sowie einer Erweiterung um drei Klassenzimmer mit dazugehörigen Gruppenräumen.

Die Sanierung umfasst Erneuerungen bzw.Sanierungen von Starkstrominstallationen, Leuchten, Lampen, sowie der Fernwärmeleitung, der Luftaufbereitung wie auch der Garderoben / Duschen. Weiterer Handlungsbedarf liegt im Bereich der sanitären Einrichtungen. Die Gebäudehülle bedarf einer generellen Instandstellung sowie einem Totalersatz der Fensterabschlüsse. Im Inneren sind die Innentüren und allgemeinen Einbauten zu sanieren sowie raumakustische Massnahmen vorzunehmen. Aufgrund der veränderten Anforderungen an einen Schulbetrieb soll das Raumlayout den neuen Ansprüchen angepasst werden. Eine Erweiterung mit zusätzlichen Klassenzimmern und Gruppenräumen wird den neuen räumlichen Anforderungen Rechnung tragen. 

Der haushälterische Umgang mit den Finanzen, eine Optimierung des Schulbetriebs sowie ein sorgfältiger Umgang mit bestehender Bausubstanz geniessen hohe Priorität in der Umsetzung des Projektes. Das Planerwahlverfahren umfasste neben der Ausarbeitung von architektonischen Varianten für den Umbau und die Erweiterung des Schulhauses auch die Erarbeitung eines Konzeptes für den Planungs- und Bauprozess. 

Bauherrschaft
Gemeinde Volketswil

Zeitrahmen
2017 – 2022

Bausumme
11.2 Mio. CHF

Auftrag
Generalplanerwahlverfahren, 1. Preis

Planerteam
MWV Bauingenieure AG
Leimgruber Fischer Schaub AG
P. Keller + Partner AG
Steigmeier Akustik + Bauphysik GmbH
ProteQ GmbH, Schaffhausen

Fotograf
Thomas Aus der Au

Standort
Eichholzstrasse 11, 8604 Volketswil

Die vorherrschende Typologie der Schulbauten der 50er Jahre sind Längsbauten, welche als Einbünder organisiert und deren Nebenräume gleichermassen als „Rücksäcke“ angehängt sind. Durch eingeschossige, halboffene Verbindungsbauten und -dächer werden die verschiedenen Trakte zusammengehalten und fassen so den Aussenraum. Diese schöne, einfache und sehr tragfähige Konstellation ist auch in der Schulanlage Zentral vorzufinden: Der einbündig organisierte Längsbau mit nach Osten orientierten Schulzimmern wird mit Singsaal, Nasszellenblock, Treppenhaus und Abwartshaus ergänzt. Unter Beibehaltung dieser typischen Grundanlage wird die Erweiterung mit den drei Schulzimmern und den Gruppenräumen folgerichtig als Vergrösserung des südwestlich gelegenen Treppenhauses interpretiert.

Erdgeschoss
Die Schulanlage Zentral besteht insgesamt aus mehreren, rechtwinklig zueinanderstehenden Gebäudeteilen, welche einen grosszügigen Pausenbereich im Süden aufspannen. Die Funktionen sind in einen Klassentrakt (Längsbau), eine Turnhalle mit Garderobentrakt, eine offene, gedeckte Eingangshalle und ein Hauswarthäuschen gegliedert. Die Schule besitzt ein Untergeschoss, ein Erdgeschoss und im Längsbau zusätzlich ein Obergeschoss. Der Längsbau mit seinem Satteldach und den angehängten Annexbauten gibt dem Schulhaus seine unverkennbare Erscheinung.

Beim vorhergehenden Umbau der Schule in den 80er Jahren wurden leider wenig sorgfältige Eingriffe vorgenommen. Unser Anliegen ist es, in Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft und der Denkmalpflege, die originalen Qualitäten der Schulanlage wieder herauszuarbeiten, zu stärken und die Erweiterung mit einem zeitgemäss interpretierten Vokabular der originalen Architektursprache zu konzipieren.

Die Adaptation und Weiterführung der vorhandenen Architektursprache und des architektonischen Ausdrucks spiegeln sich sowohl in der Material- und Farbwahl, der Detailierung als auch in der gewählten Formensprache wider. Die Ausformulierung der neuen Schulzimmer und Gruppenräume nimmt direkt Bezug auf die bestehenden Klassenzimmer: Die Fensteröffnungen werden im exakt gleichen Rhythmus wie im Bestand angeordnet, erhalten dieselben Proportionen sowie eine analoge Detaillierung der Leibungsbretter, Sturzausbildung, Brüstungen und Fenstergliederung. 

 Die Schränke erhalten mit ihren steckbaren Linoleumfronten und den farblich abgesetzten, hölzernen Umleimern ihre angemessene analoge Ausformulierung. Farblich abgesetzte, durchlaufende “Girlanden” auf “Kinderhöhe” verbinden die einzelnen Elemente miteinander und bilden ein verbindendes, leicht verspieltes, einfaches, gebrauchstaugliches und finanziell umsetzbares Gestaltungselement im Schulhaus.

Turnhalle